1. Tourwoche: von Kempten bis Weimar

15.09: Kempten – Augsburg (107km): bei Sonnenschein und etwas Regen zum Schluss

Höhepunkte: die Fahrt von Obergünzburg bis Markt Rettenbach im Tal – vielen Dank für den super Tipp im Radladen in Obergünzburg

Begegnungen: ein radelnder Polizist im Ruhestand, der sich mehr Respekt wünscht; ein Schreiner in der Mittagspause der mich spontan zum Couchsurfen in seiner WG einlud …und eine 18-jährige in Schwabmünchen, weil alle um sie herum in größere Städte ziehen.

Couchsurfing: zu Gast in der WG meiner Schwester – sehr nett und super leckeres Essen

Enttäuschend: die sehr mäßg ausgeschilderten Radwege bei Augsburg – es macht keinen Spaß an der Autobahn entlang zu fahren, insbesondere wenn man sieht, dass es bessere Strecken geben müsste.
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16.09: Augsburg – Eichstätt (92km) : Sonne im Rücken und Wind im Gesicht

Höhepunkt: das wunderbare Altmühltal, das sich lieblich von der Donau bis Eichstätt schlängelt, vorbei an Felsen bei denen einem das Kletterherz höher schlägt

Tolle Begegnung: der Schornsteinfeger Martin, der findet, dass Umwelt-mäßig sich schon einiges tut, man aber ruhig noch mehr tun könnte; und in Todtenweiß die Einladung zum Mittagessen auf dem Hof von zwei Junior-Landwirten, die sich an Scheiß für Politik interessieren und statt Viehwirtschaft mittlerweile auf Biogas setzen.

Couchsurfing: eine nette Jura-Studentin hat mich mitten in der Altstadt am Berg beherbergt und lecker verköstigt. Ich war ihr erster Couchsurfer. Vielen Dank.
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17.09: Eichstätt – Schwabach (66km) : leicht bewölkt und windig

Höhepunkte: die Pilzreichen Höhenzüge um Eichstätt und der Bahndamm vor Hilpoltsheim
Tolle Begegnungen: zwei Gesellen, die über ihre Erfahrungen auf dem Bau die Geschichte der halben Stadt erzählen konnten, inklusive der Begebenheit, dass die AOK sich von den steigenden Mitgliederbeiträgen einen neuen Prunksitz in Nürnberg leistet … der nur zur Hälfte genutzt wird.
Couchsurfer: Kurt ist ein Phänomen. Er war schon in der ganzen Welt und ist erst kürzlich aus Südamerika zurück gekommen um in seiner Heimat eine urige Wirtschaft zu leiten und der Familie näher zu sein.

Enttäuschend: die Bereitschaft junger Leute sich von mir für das Projekt in Bild und/oder Ton festhalten zu lassen.
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18.09: Schwabach – Bamberg (81km) : sonnig und ein bisschen frisch am Morgen

Höhepunkte: der Datschi am Marktplatz von Höchstadt an der Aisch
Tolle Begegnungen: ein junger aber weitgereister Ingenieur, der in seine Heimat zurückgekehrt ist und mein Couchsurfing-Gastgeber, der mich beim Interviewen unterstützt und gleichzeitig in die fränkische Weinkultur einführt.
Couchsurfing: Reiner ist ein alter Hase was couchsurfen angeht. Ein gediegener Abend und mein eigenes Zimmer zum Schlafen und Arbeiten. Merci

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19.09: Bamberg – Untersiemau (53,6km) : nach etwas Morgennebel schon wieder sonnig

Höhepunkte: die super Radwege um Bamberg und das Korbfest in Lichtenfels
Interviews/Begegnungen: königlicher Empfang durch die Korbfestkönigin auf dem Korbmarkt in Lichtenfels; eskortiert wurde ich dorthin von Radlern aus der Region und erfuhr Spannendes über Brauereien und Klostern
Couchsurfing: bei jungem Zimmermann im Haus seiner netten Familie übernachtet

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20.09: Untersiemau – Kamsdorf/Thüringen (91,5 +10km Umwege) bei Sonne Sonne Sonne

Höhepunkte: die Stadt Coburg (mit dem zweitgrößten Samba-Festival) und der schöne Thüringerwald
Interviews/Begegnungen: auf dem Marktplatz von Coburg gab es super Bratwurst und dann ein Gespräch mit dem Presseteam des Deutschen Bundestags; am Schloss vorbei mit Couchsurfing-Freund Patrick hoch in den Thüringerwald; viele hilfsbereite und ratschfreudige Thüringer-Damen beleben das Dorfleben und im Goldenen Hirschen gabs einen super Sauerbraten und Geschichten von früher …
Couchsurfing: nettes Pärchen, frisch zurück aus Brasilien, um mich zu beherbergen – ich war mal wieder der erste Couchsurfer-Gast; offensichtlich kommt man erst, wenn man mit dem Rad fährt, an all die schönen Orte wo Couchsurfer leben

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21.09: Kamsdorf – Weimar (55,5 km) – und schon wieder Sonne

Höhepunkte: erste Etappe komplett in Begleitung, von Lukas und Noel die einen Beitrag für den Bayrischen Rundfunk gedreht haben; die Ankunft in Weimar und mal wieder die schöne Landschaft
Interviews/Begegnungen: auf dem Marktplatz von Saalfeld sprach ich mit einem Christian, einem Streetworker, der sich für die Interessen der Jugend in Saalfeld einsetzt; junge Leute setzen sich für ihre Interessen ein, aber nicht ohne Unterstützung; „man muss sie da abholen wo sie sich aufhalten“ und meint damit, dass die politische Landschaft an die Realitäten der nachkommenden Generationen angepasst werden muss
Couchsurfing: bei Couchsurfing Pionier Peter im Gästezimmer übernachtet und durch Erzählungen einen spannenden Einblick in das Leben im Osten bekommen
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nach 567 km, am 22.09: auf in die zweite Woche …

Weiter geht es dann Richtung Norden über Halle, Wittenberg und Potsdam nach Berlin, zum 10. Kongress für nachhaltige Entwicklung. Nach Hamburg und Bremen, gehts dann wieder nach Süden mit den Stationen Münster, Wuppertal, Köln, Bonn und Strassburg. Spätestens am 15. November werde ich zurück in Kempten die erste Fahrraddoku dieser Art über die junge Generation in Deutschland beenden.

2 Gedanken zu “1. Tourwoche: von Kempten bis Weimar

  1. feine Seite!
    Wir werden deine Einträge regelmäßig verfolgen.
    Gruß aus dem „Blauen Haus“!
    Bianka Elena Michael Patrickund Vinzenz

  2. Lieber Simon,

    du bist jetzt schon eine Weile unterwegs, da wir selber gerade von unseren Trip zurueckgekommen sind, verfolgen wir im nachhinein deine Tour und lesen jeden Beitrag. Die Mischung aus Zufallsprinzip-Reisebekantschaften und Fragebogen finde ich klasse, so entsteht ein wirklich interessantes Mosaik der Gefuehls- und Lebenslagen junger Menschen. Auch toll, etwas vom Land- und KLeinstadtleben zu erfahren und nicht nur aus Berlin, Hamburg, Muenchen.

    Weiter so.

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